Sindiras Hütte im Wald

Shevo reagierte nicht.
Sein Bluthaushalt musste erst mal wieder richtig laufen.
Die Stunden vergingen einfach.
Eigentlich würde er Tage einfach weiter durch schlafen, aber er öffnete gegen Mitternach die Augen.
Benommen sah er zur Decke auf.
Leise stöhnend wollte er sich aufrichten.. Doch bei jeder Bewegung wurde ihm schlechter und er lies es bleiben..

Sindira merkte, dass er wach wurde.
Sie biss sich in den Arm und gab Shevo etwas von ihrem Blut.
Dabei streichelte sie sanft seine Wange.
"Hier trink und danach schläfst du weiter!",sagte sie dann leise.

Shevo spürte das Blut an seinen Lippen.
Er öffnete seinen Mund leicht und lies es in seinen Hals gießen.
Mehrmals schluckte er.
Seine Augen hatte er wieder geschlossen.
Shevo sagte nichts und reckte seinen Hals höher zu ihrem Arm um selbst daran zu saugen.

Sie schloß ebenfalls die Augen.
Vor Schmerzen zog biss sie sich auf die Unterlippe.
Jedoch wusste sie, dass Shevo sonst nie wieder richtig auf die Beine kam in den nächsten paar Tagen.
Sie legte ihren Arm auf seine Lippen, damit er seinen Hals nicht zu hoch recken musste.

Shevo spürte ihre Haut an seinen Lippen.
Er wartete nicht länger, setzte seine Zähne an und biss zu.
Blut lief auch an seiner Wange hinunter.
Lange Zeit trank er ihr Blut, aber am Ende war es doch nicht viel gewesen.
Shevo zog seine Zähne zurück und legte seinen Kopf wieder hin.
Diesen drehte er zur Seite, wo ihr Kopf war, doch er sah nach unten.
Seine Augen öffnete er halb, diese leuchteten rot.

Sindira leckte sich ihr übrigens Blut ab.
Das Blut, das ihm die Wange herunter lief ebenfalls.
Sie merkte das er mehr wollte und legte ihren Hals auf seine Lippen.
"Beiß mich!",befahl sie ihm.

Shevo sah auf ihren Hals.
Dann horchte er auf.
Kurz darauf setzte er seine Zähne an und schloss seine Augen.
Er biss schließlich zu.
Wieder trank er eine Weile.
Dann löste er sich und hauchte aus.
Ruhig blieb er so wie er war und döste ein.

Sie schloß ebenfalls wieder ihre Augen, als er trank.
Sie strich mit ihrem Zeigefinger über seine Lippen.
Da sie immer noch unter ihm lag, hob sie ihn ein wenig an, unter ihm weg zu kommen.
Genau in diesem Moment klopfte es an der Haustüre.
Sie ging zur Haustüre, vor dem ein Werwolf der gestrigen Truppe war.
"Was wollte ihr schon wieder hier?"
Der Werwolf sagte nichts, überreichte ihr nur einen Brief und verschwand.
Sindira trat wieder ins Haus und las sich diesen durch.
Er war von ihrem Vater...
Sie erfuhr, dass er der Wolf war, den Shevo vergiftet hatte.
// Aber wieso sagte er Shevo, dass er ein Auge auf mich geworfen hatte?//
Sie verstand die Welt nicht mehr.

Shevo lies sich wegschieben und lag ruhig im Bett.
Er zog irgendwann die Decke weiter hoch.
Ihm wurde wieder kalt und er zitterte ein wenig.
Stöhnend drehte er sich auf den Bauch und blieb dann so liegen.
Wieder schnarchte er und schlief weiter.

Sindira überlegte, was sie tun sollte.
Sie hatte Angst zu dem Rudel zu gehen, jedoch wollte sie unbedingt ihren Vater noch einmal sehen, bevor er starb...
// Ich werde zu ihm gehen, egal ob es Shevo gefällt oder nicht! //
Sie ging noch einmal in ihr Zimmer und hinterließ ihm einen Brief.
Anschließend machte sie sich auf den Weg zum Lager des Rudels.

---> Das Werwolfslager

Shevo lag einfach da.
Er schlief ruhig.
Nach einigen Tagen wurde er wach.
Gähnend richtete er sich auf.
Es ging ihm etwas besser und er versuchte dann auch schon aufzustehen.
Er schaffte es, schwankte aber.
Sein Blick fiel auf den Brief, den er an sich nahm und las.
Mehrmals las er ihn.
Dann lies er ihn einfach fallen und seufzte.
Shevo setzte sich aufs Bett.
Er rutschte zurück und lehnte sich an die Wand.
So blieb er einfach sitzen..

Shevo blieb noch ein paar Tage im Haus.
Er wartete.. Doch Sindira kam nicht wieder.
Seufzend verlies er dann das Haus.
Er war noch immer nicht ganz gesund.. Aber er hatte keine Lust mehr.
Sollte er sie suchen?
Eine Weile ging er einfach nur durch den Wald.
Shevo sah auf den Schnee vor sich und überlegte.
Schließlich verwandelte er sich in den Wolf und lief langsam zum Rudel..

---> Das Werwolfslager