- Wald

Inmitten des dichten Waldes arbeitete sich Fen voran.
"Ich habe durchaus meine eigene Meinung."
gab er etwas verärgert zurück.
"Nur ist Kunst nicht gleich Kunst."
setzte er nach und schob einen Ast beiseite.

"Entschuldigt, ich wollte euch nicht verärgern, Nur ihr antwortet mir auch nicht direkt auf meine fragen und das wollte ich halt gerne wissen. Ich kann manchmal ziemlich nervig sein das weiß ich." sagte sie und ging stillschweigend hinter ihm her.
Freya sah den ast nicht und bekam ihn mitten ins gesicht. Sie musste über ihre unaufmerksamkeit lächeln.
//Ich sollte esser aufpassen.// Dort wo der ast aufgekommen war färbte sich die haut leich rötlich.

Fen blieb einen Moment lang still stehen, dann drehte er sich zu Freya um.
Kurz begutachtete er sie, dann machte er erschrocken einen Schritt auf sie zu.
"Jetzt ist es an mit mich zu entschuldigen."
sagte er zerknirscht, wohl wissend wer den Ast zurück gebogen hatte.
"Lasst mich sehen, ist es schlimm?"
fragte er und beugte sich besorgt vor.

"Nein es ist nicht schlimm. Es nur ein wenig aufgeschuerft, nichts wildes. Total unwichtig." Sie laechelte ihn an.
Sie fand es gut von ihm das er sich Sorgen machte, soetwas war sie nicht gewoehnt.
"Lasst uns weitergehen, oder wollt ihr eine Pause machen?" fragte sie Fen.
Sie schaute ihn an und wartete auf seine reaktion. Sie machte ihm keine vorwuerfe.

"Nein, ich benötige keine.
Und ihr?"
fragte Fen nun immer noch etwas leise.
Der Tag war jung und er fühlte sich wunderbar, aber für einen Vampir dürfte das anders aussehen.

"Nein, nicht wirklich, jedenfalls normalerweise nicht. Jedoch heute, waere es vieleicht gut, ausgerechnet heute muss es so warm sein, ich hasse waerme und sie verstaerkt meinen Hunger."
Sie ging weiterhin hinter Fen her. Sie schwitzte ziehmlich. ohne auf die reaktion von Fen zu achten setzte sie sich auf einen Stein, der so war wie eine breite Bank. Sie schnaufte erst einmal in ruhe durch.
//Mist!// dachte sie nur, //und das jetzt//.

Fen blieb stehen und wandte sich zu ihr um.
Einen Moment beobachtete er sie still, dann setzte er sich vorsichtig neben sie.
"Wie geht es euch?"

"Nunja es geht so. Aber ich muss warscheinlich, wenn es so weiter geht, mir etwas essen besorgen. Aber im Moment geht es noch. Wie ist fuer euch so diese waerme?" fragte sie Fen.
Sie beobachtete ihn, waehrend dessen lief ihr eine Schweisperle hinunter.
//Verdammt// dachte sie und ballte ihre Hand zu einer Faust.

Fen schwieg einen Moment.
"Wärme ist gewissermaßen meine Natur. Mir kann es kaum zu warm werden."
erklärte er.
Er legte ihr sanft eine Hand auf die geballte Faust.
"Ihr beunruhigt mich."

"Das ist unnoetigt. Ihr braucht euch keine Sorgen mehr machen. Es ist eine gute Uebung meine Selbstbeherschung weiter auzubauen. Ausserdem ist es unnoetig ich kann mir ja noch gleich nahrung besorgen."
Sie laechelte ihn an. Sie schaute ihn an und entspannte ihre Hand wieder und die Faust loeste sich auf. Sie schloss kurz ihre Augen und oeffnete sie danach wieder.

Fen sah sie einen Moment lang still an, dann nickte er.
"Gut."
sagte er und drückte leicht ihre Hand, bevor er losließ.
"Gebt bescheid wenn ihr weiter wollt."

Sie unterdrueckte ihren Hunger und ignorierte die hitze. Sie hasste es immer diese stetige hitze. Aber was sollte sie tun, also versuchte sie das beste daraus zu machen.
"Wir koennen weiter gehen." sagte sie.
Sie stand auf und wartete auf Fen.

"Gut."
meinte er und stand auf.
Dann legte er ihr kurz eine Hand auf die Schulter.
"Sagt Bescheid wenn ihr eine Pause benötigt...oder etwas anderes."

"Ich werde darauf zuruck kommen, aber lasst uns das thema wechseln, ich will mich gerne ablenken." sagte sie.
Sie spuerte Seine Hand kurz auf ihrer Schulter, da musst sie laecheln.
//Er ist ein sehr netter Kerl.//
Dann ging sie langsam weiter.

Fen nickte und nahm seinen Marsch wieder auf.
"Nun, vielleicht mögt ihr mir erzählen was euch hierher gebracht hat? Warum seid ihr allein? Wartet in der Heimat jemand auf euch?"
begann er das Thema zu wechseln, wenn auch nicht allzu subtil.

"Warum ich allein bin? Ich zaehle als Monster bei den Menschen. Seit damals ist es so ich kann daran nichts aendern. Auf mich wartet keiner, das waere zu schoen um wahr zu sein. Ich bin seit damals immer alleine. Eine Heimat hab ich nicht. Ich bin mal hier mal da, ich weis nicht wo hin, obwohl ich eine Wohnung habe, aber in der Wohnung bin ich selten bis nie." sagte sie und betonte immer das damals besonders.
Sie ging neben ihn her und schaute ihn an.

Fen nickte. Das alles war ihm nicht unbekannt.
"Nun, das kann ich verstehen. Aber im Gegensatz zu mir habt ihr ein Reich in dieser Ebene, wo es viele eurer Art gibt."
Er sah ihr tief in die Augen.
"Was hält euch ab dort zu leben?"
fragte er mit leiser, sanfter Stimme.

"Das ist eine gute Frage, seit damals vertraue ich wenigen ich reise immer. Seit damals reise ich immer, ich kann nicht mehr an einem Ort bleiben. Ich fuehle mich nicht verbunden mit meiner Rasse, ich war immer schon ein aussenseiter. Obwohl ich auch zu keiner anderen rasse gehoeren moechte. Jede rasse hat etwas an sich. Nur die rassen die ich bis jetzt kennen gelernt habe sind veraeterisch gewesen. Naja aber ich will Euch keine Meinung von voelkern geben. Die solltet ih euch selber bilden."
Sie laechelte ihn an.

Fen lächelte säuerlich.
"Mit der verräterischen Seite der Menschen hatte ich die ersten Dekaden meines Aufenthaltes hier reichlich zu tun."
meinte er und schüttelte den Kopf.
"Aber ich würde dabei nicht sagen, dass sie als Volk verräterisch sind...sie sind lediglich korrumpierbar. Ja ich denke dieses Wort trifft es."
Den letzten Satz sprach er mehr zu sich selbst.
Dann sah er wieder Freya an.
"Aber ich nehme an ihr wurdet verletzt...und wie ihr klingt mehr als einmal."

" Da habt ihr recht. Mehrals ein Mal. Vieleicht mag ich sie deswegen nicht. Doch was ich zugeben muss ist das wenige von ihnen und damit meine ich sehr wenige, sind auch gutmuetig. Leider sind es nur wenige das ist zu bedauern."sagte sie und das letzte war eher zu sich selbst gerichtet.
Sie schaute leicht traurig, dann normaliesierte sich ihr Blick wieder. Sie wirkte ein wenig abwesend, denn sie musste an die Vergangenheit denken. Sie schaute zum Boden und lief weiterhin neben Fen her.

Fen schwieg.
"Ich verstehe."
sagte er schließlich und sah zu Freya.
Er selbst sah aus, als hätte er auf etwas saures gebissen.
Fen stellte sich vor Freya und beugte sich vor, um ihr ins Gesicht zu sehen.
"Piep."
machte er und drückte ihr mit dem Zeigefinger auf die Nase.

Fen riss sie aus den Gedanken, so wie sie es nie erwartet haette und erschreckte sich und zuckte ganz leicht zusammen. Darueber musste sie lachen und bekam einen Lachkrampf.
Nach dem Lachkrampf fragte sie laechelnd"Ja?"
"Habt ihr das gemacht, weil ich auf den Boden geschaut habe?" fragte sie.
Sie schaute ihn laechelnd an, sie fand es sehr lustig.

"Unter anderem."
meinte Fen zufrieden grinsend über den Erfolg seiner kleinen Auktion.
"Ich hatte Lust euch lachen zu sehen."
meinte er schelmisch und zwinkerte ihr zu.
"Und ich hatte Erfolg."

"Ja den hattet ihr." brachte sie lachend hervor.
Sie hatte schon lange nicht mehr so gelacht, sie wusstenicht einmal mehr wie es war.
"Danke." sagte sie.
"Euch habe ich aber auch noch nicht richtig lachen sehen." bemerkte sie.
"Womit kann ich euch denn eine Freude machen?" fragte sie ihn.

Fen zuckte mit den Schultern.
"Das ist eine schwierige Frage."
meinte er.
"Humor ist etwas kompliziert und um ehrlich zu sein bin ich mir noch nicht sicher was mich zum lachen bringt und was nicht."
sagte er nach einem Moment.
Er sah sie an.
"Bislang habe ich mich nur mit dem befasst, was Andere zum lachen bringt."